Sehenswürdigkeiten
Bergfried
Der noch in bedeutenden Teilen erhaltene Bergfried, der 1333 zum erstenmal erwähnten Burg Jungnau, prägt zusammen mit dem Kirchturm das Ortsbild von Jungnau. 1844 erfolgte der Abbruch, der eine Grundfläche von 3100 m² umfassenden Burganlage. Der Bergfried musste erhalten bleiben. Bis auf eine Höhe von 18 Metern ist er mit Buckelquadern verkleidet. Der früher vorhandene Fachwerkaufbau war mit einem steilen Satteldach versehen. Vom ehemaligen Fruchtkasten, der an der Stelle des heutigen Pfarrheims St. Anna stand, sind noch zwei Meter hohe Grundmauern erhalten.
St. Anna Kirche
Nach Plänen des Fürstl. Fürstenbergischen Hofbaumeisters Georg Brix aus Meßkirch wurde 1742 die St. Anna - Kirche fertiggestellt. Sie ist ein typisches Beispiel für die Barocklandschaft in Oberschwaben und besitzt einen achteckigen Dachreiter und Zwiebelhaube. Das Innere ist flachgedeckt mit einem Hochaltar von 1940 (gestaltet von Karl Volk aus Jungnau) und spätbarocken Seitenaltären.
Schächerkapelle
Die 1826 erbaute Kapelle am Friedhof trägt ihren Namen wegen der im Inneren aufgestellten, ca. 400 Jahre alten großen Kreuzigungsgruppe mit den Einzelfiguren von Christus und den beiden Schächern am Kreuz.
Hl. Nepomuk
Dorfauswärts kurz vor der Lauchertbrücke steht linker Hand ein kleiner Bildstock. Darin der hl. Johannes von Nepomuk. Die ca. 80 cm hohe Figur wurde um 1750 geschaffen.
Alte Post
Beim neugestalteten Aufgang zur St.Anna-Kirche liegt ein romatisches Fachwerkhaus direkt am Fuße des Bergfrieds. In diesem Gebäude war einst die Post untergebracht.
Rathaus
Zentral im Dorf befindet sich das 1952 eingeweihte Rathaus. Vorher stand an diesem Platz ein großer Fachwerkbau, der u.a. als Schulgebäude benutzt wurde. Um 1950 wurde dieses Gebäude ein Raub der Flammen. Heute ist im Rathaus die Ortschaftsverwaltung untergebracht.
Ehemalige Mühle
In unmittelbarer Nähe zur Burganlage steht heute noch das Gebäude der ehemaligen Mühle. Der prächtige Fachwerkbau ist zum Wohnhaus umgebaut. Das Mühlrad sowie der dazugehörige “Mühlekanal” wurde - aus heutiger Sicht leider - in den 70er Jahren beseitigt.
Burgruine Isikofen
Zahlreiche Burgen krönten einst die Talhänge des unteren Laucherttales. Eine der frühen Altburgstellen ist Isikofen. Die Burgstelle liegt nur wenig außerhalb Jungnaus (ca. 3 km) an der linken Talseite Richtung Sigmaringen. Um 1100 gegründet, wird sie 1385 nur noch als Burgstall erwähnt. Reste der Umfassungsmauer als Mauerschutt und Reste eines Gebäudes sind heute noch erkennbar.
Schiltachmauer
Eine Besonderheit bieten die beiden Burgen Schiltau und Jungnau; denn sie standen in ein und demselben Ort, und zwar so nahe beieinander, dass sich die Insassen freundnachbarlich, aber auch derbfeindlich mit einander unterhalten konnten. Man war vielfach der Ansicht, Schiltau habe aufgehört zu bestehen, als Jungnau, die Burg von den Herren von Jungingen erbaut wurde. Das ist unrichtig. Es haben beide Burgen noch eine zeitlang nebeneinander bestanden, doch ging Schiltau viel früher ab. Schon im Jahre 1200 wird Schiltau erstmals genannt. Erst besassen sie die Edlen von Schiltowe (1253 Konrad de Schiltowe), die zum Dienstadel der Grafen von Veringen gehörten. Im Jahre 1316 verkaufte Berthold der Schiltower seine Burg mit den dazu gehörigen Besitzungen an Ritter Burkhard von Jungingen, der nun eine zweite Burg nebenan erbaute, die er nach seinem Namen Jungenowe nannte. Beide Burgen bestanden aber noch längere Zeit, wiewohl höchst wahrscheinlich die neuen Besitzer manches Steinmaterial vom Schiltau herüber nahmen zum Bau der neuen Burg; denn während das ältere Schiltau keinen Turm besitzt, steht in Jungnau noch der Bergfried, der sicher einst in Schiltau sich erhob. Im Jahre 1367 heisst es von jeder Burg: die Burg mit dem Vorhof. Schiltau wird 1423 zum ersten Male Burgstall genannt, um 1444 gibt man ihm aber nochmals den Namen Veste und mit dieser Zeit verschwindet es als Burgsitz aus der Geschichte. Einen Rest der Burg findet man in der Schiltachstraße, hinter dem Gasthaus “Zur Traube”.
Flurbereinigungsdenkmal
Anlässlich des Abschlusses der Arbeiten vor Ort am 15.Oktober 2022 wurde von der Flurbereinigung, welche am 8.12.1999 durch Präsident Donié angeordned worden war, ein Denkmal gespendet. Bei diesem Termin wurde die Sonnenuhr an ihrem Standort vor dem Rathausgebäude enthüllt. Gefertigt wurde sie von der Steinmetzin Ulrike Ströbele. Zu sehen sind Schlagworte zum Flurbereinigungsverfahren (eingemeißelt in den grauen Granitstein). Die Bronzeguss Tafel stellt das Verfahrensgebiet dar. Die wichtigsten Gewann Namen sind dargestellt. Die Sonnenuhr in Jungnau ist berechnet und ausgeführt zur Darstellung der wahren Ortszeit. Das heißt, es wird genau die Zeit nach dem Sonnenstand angezeigt, wenn die Sonne ihren höchsten Tagesstand erreicht hat, dann ist es auf dem Zifferblatt 12.00 Uhr Mittag. Die Uhr stimmt genau nach der Sonne. Im Gegensatz dazu haben wir auf unseren Uhren und digitalen Anzeigen die Mitteleuropäische Zeit. Diese richtet sich nach dem Sonnenstand in Görlitz.
Affelstetter Kreuz
Das Affelstetter Kreuz wurde 1884 von der Pfarrgemeinde Veringendorf, zu der Jungnau damals gehörte, aufgestellt. Das Kreuz diente als Zielort für Flur- und Bittprozessionen. Im Jahre 1894 bekam Jungnau eine eigene Pfarrei. Ab diesem Zeitpunkt fanden die Prozessionen von Jungnau und Veringendorf aus statt und man traf sich beim Kreuz Veringendorf - Jungnau. Diese Prozessionen fanden bis in die 1950-ziger Jahre statt, wurden dann vermutlich wegen des zunehmenden Verkehrs eingestellt. Im Zuge der Flurbereinigung wurde für das Kreuz ein neuer Standort gesucht und im Bereich Grafenbrühl am Radweg Jungnau - Veringendorf, nur wenige hundert Meter Luftlinie vom ursprünglichen Standort, ein passender gefunden. Der renommierte Steinmetzbetrieb Carl Stauß aus Rulfingen hat den Auftrag zur Restaurierung des Steinkreuzes mit Christus von der Flurbereinigungsgemeinschaft übernommen. Am 31.August 2021 wurde in einem öffentlichen Gottesdienst das Kreuz am neuen Standort geweiht und offiziell der Kirchengemeinde Jungnau übergeben.